In unserem Dorf wurde das „Chrischkindl“ am 24. Dezember - von nachmittags bis zur Mitternachtsmette - in jedes Haus gebracht und alle freuten sich: „es Chrischkindl kummt!“ oder „tie Chrischkindle kumme!“
Dabei wurde das für Ebendorf
spezifische Christkindl-Lied
gesungen:
* am Anfang fehlt das Wort "wünsch´"
Vor
dem Hauseingang rief eines der Christkinder:
„Darf das Christkind herein?!“
Aus dem Haus antwortete einer der
Hausleute:
„Ja!“
Die Gruppe kam vor die Haustür.
Zuerst traten zwei Engel in die
Stube und sangen:
„Wünsch' guten Abend, behüt'
Euch Gott,
ich bin ein ausgesandter Bot'!
Vom Himmelsthron bin ich gesandt,
der Engel Gabriel werd' ich genannt.
Ein' Kron' trag' ich auf meinem Haupt,
die hat mir Gottes Sohn erlaubt.
Ein' Kerz' trag' ich in meinen Händ',
die hat mir Gottes Sohn geschenkt.
Erschein, erschein, lie'bs Christkindl mein,
lass hören deine Stimme fein.“
Das kleine Christkind mit der Wiege tritt ein und singt:
„Gelobet sei Jesus Christus!
Schlaf, mein liebes Jesulein,
schlafe süß im Krippelein.
Schlafe süß und weine nicht,
du mein lieb(st)es Jesulein.“
Der Schimmelreiter kommt herein.
Die ersten zwei Christkindl und der
Schimmelreiter singen:
„Der Erlöser der ganzen Welt,
der muss liegen in dieser Kält'.“
Das kleine Christkind singt:
„Heiliger Josef, komm herein, hilf mir das Jesulein wiegen!“
Der Nikolaus tritt ein und schüttelt sich, dass die Glocken klingen und alle singen:
„Gelobet sei Jesus Christus!
Auf, auf ihr Hirten, ihr schlafet so lang!
Die Nacht ist vergangen, es scheinet die
Sonn'.
Ein Kindlein klein, ein Kindlein klein,
der unser Erlöser und Heiland soll sein.
Dort (dr)unten zu Bethlehem, dort steht ja
ein Stall,
der glänzet, der blendet so wie ein
Kristall.
Erscheint, erscheint ihr Engel mein.
es wird euch schon erlaubet sein.“
Die letzten zwei Engel treten ein und
singen:
„Gelobet sei Jesus Christus.
Ihr Hirten um Mitternacht, ihr Hirten, gebt
acht!
Die Lüfte tun schwingen, das Gloria tut
singen
die engel'sche Schar: Geboren Gott war.“
Weiter mit 1. Variante
„Ach Gott erhalt wie ist es so kalt.
Möcht' einer erfrieren, sein Leben
verlieren,
so kalt bläst der Wind, bedaure das Kind.
Ihr Hirten eilet geschwind,
begrüßet das
Kind.“
Oder mit 2. Variante:
„Die Hirten auf dem Feld verlassen ihr Zelt.
Sie können kaum schnaufen, vom Rennen
und Laufen,
dem Krippelein zu, der Hirt und sein Bu'.“
Alle singen:
„Wir wollen das kleine Kind
grüßen,
und fallen ihm alle zu Füßen.
O Jesulein süß, o Jesulein
süß.
Wir wollen das kleine Kind gebenedeien,
in unseren Herzen erfreuen,
O Jesulein süß, o Jesulein
süß.
Jetzt treten wir alle auf ein lindes Platz,
und wünschen Euch allen eine
schöne, gute
Nacht,
Jetzt reisen wir fort an ein anderen Ort!“
„Gelobet sei Jesus Christus!“
Die Krippe in der Ebendorfer Kirche